Unser neuer Nachbar

Der Europäische Biber ist seit etwa 2013 unser Nachbar. Wenige Meter außerhalb des Weihergrundstücks hat eine Biberfamilie den Steinforstgraben erobert und zu einem See aufgestaut.

Das Revier des Bibers – heute eine Familie mit 1 bis 3 Jungtieren – reicht weit in den Alterlanger See, wo er sogar einen zweiten Damm angelegt hat. Der Biber ist nachtaktiv, und so kann er bei beginnender Dämmerung, also in den Abend- und Morgenstunden, mit großer Wahrscheinlichkeit von der Fußgängerbrücke beim DJK-Sportplatz aus bei ruhigem Verhalten und viel Geduld beobachtet werden.

Der Biber lebt rein vegetarisch! Er holt sich Wasserpflanzen, Kräuter und Rinden von Sträuchen und Bäumen. Die typischen sanduhrförmigen Nagestellen sind ein Zeichen seiner nächtlichen Aktivitäten. Von den gefällten Bäumen dienen ihm vorwiegend die jungen Knospen, Blätter und Rinde als Nahrung, die Äste verwendet er als Baumaterial zur Errichtung und Ausbesserungen seiner Dämme.

Der Europäische oder eurasische Biber, Castor fiber, erreicht eine Länge von 80 bis 100 cm und ein Gewicht bis zu 30 kg. Sein abgeflachter Schwanz, Kelle genannt, verlängert ihn um bis zu 35 cm. Er ist damit das größte Nagetier in Europa. Sein kanadischer Vetter Castor canadensis wird etwas größer und schwerer.

Die Biber und deren Aktivitäten werden von der Stadt Erlangen und dem Biberberater Wolfgang Maisel, einem unserer Mitglieder, betreut und überwacht. Die Reviere werden regelmäßig begangen und eventuell entstandene Schäden im Bereich der Land-, Wasser- und Forstwirtschaft gemeldet. Nach europäischem Recht (Fauna-Flora-Habitat-, FFH-Richtlinie) und nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist der Biber besonders und streng geschützt!

Im Gebiet um die Seelöcher findet er Weiden und viele andere Sträucher und Gehölze, die auf seinem Speiseplan stehen. Nachdem aber der Biber relativ schlecht zu Fuß ist und lieber sein Revier im Wasser durchschwimmt, staut er das Wasser hoch auf und überschwemmt somit große Flächen, die natürlich auch andere Wassertiere anlocken. Das umpunktete Areal kennzeichnet in etwa den derzeitigen Umfang des Überschwemmungsgebiet.

Die Hedenusschule Erlangen hat in ihrer Schülerzeitung „Tintenklecks“ über eine Führung mit dem Erlanger Biberberater berichtet; nachzulesen unter Grossstadtwildnis_Biber.pdf.

 

Sie haben Fragen zum Biber oder möchten vielleicht auch eine Führung zum Biber in Erlangen? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

 

Im Internet finden sich viele Bilder und Berichte über Biber, deren Biologie und Verhalten.

 

Das Bayerische Ministerium für Umwelt und Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz sowie das Bayerische Landesamt für Umwelt haben eine Reihe informativer Broschüren herausgegeben, die kostenlos bestellt und/oder heruntergeladen werden können:

http://www.stmuv.bayern.de/

http://www.lfu.bayern.de/index.htm

 

Artenvielfalt im Biberrevier

Biber in Bayern - Biologie u. Management

Das Bayerische Biber-Management


Neu:    Biber-Video von Klaus Bergmann (6 min 37 sec)

Im Frühjahr 2017 hat der Biber den Zufluss des Steinforstgraben durch einen zweiten Damm aufgestaut (Bild 1 unten). Somit kann er den Alterlanger See von seinem oberen Damm aus schwimmend erreichen (Bild 2 + 3 unten). Die Durchlässe unter dem Radweg müssen auch nicht mehr verstopft werden. Dennoch muss zur Regulierung der Aufstauhöhe der 2. Damm regelmäßig kontrolliert und zuweilen erniedrigt werden. Menge und Größe des Baumaterials ist beachtlich (Bild 4 unten).